Weesen – Walenstadt, 19,0 km
0
Mit der Wirtin war abgemacht, dass wir das Frühstück um 7 Uhr bekommen würden. Doch ausser uns, scheint um diese Zeit niemand wach zu sein. Nach etwa zehn Minuten des vergeblichen Wartens schreibe ich ein paar Zeilen auf einen Notizblock, und wir verlassen das Haus. Kaffee und frisches Gebäck erhalten wir dann im Café der Konditorei bei der Post. So erreichen wir den7.34-Uhr-Bus nach Weesen doch noch mit einigermassen gefülltem Magen. Der Buschauffeur gibt uns noch ein wenig Nachhilfeunterricht in Geografie. So erfahren wir unter anderem, dass uns gegenüber das Dorf Filzbach gelegen ist, und das Gebiet rund um den Ort Kerenzerberg genannt wird. Von Weesen wandern wir eine Stunde auf einem asphaltierten Fahrsträsschen, das zeitlich beschränkt jeweils nur in einer Richtung befahren werden darf. Der weitere Weg entlang dem Walensee ist abwechslungsreich, führt zu Beginn durch zwei Tunnels und steigt, meist im Wald, auf etwa 300 Meter über den Seespiegel an. Neben Herbstzeitlosen sind auch Alpenveilchen anzutreffen. Der Abstieg nach Quinten ist steil. Im Restaurant neben dem Schiffssteg genehmigen wir uns eine Apfelschorle. Auf dem nächsten Abschnitt begegnen uns zahlreiche Schüler. Einige erklären uns, dass sie aus Dielsdorf kommen und auf der Schulreise sind. Etliche grüssen freundlich, andere sind in Gespräche vertieft, einige leiden sichtlich. Auf kleinen Rodungsflächen befinden sich oft Rebberge, die meist mit Netzen vor den stibitzenden Vögeln geschützt sind. Das Klima ist an diesem Südhang äusserst mild. Sogar exotische Gewächse wie Palmen wachsen hier. Der Weg steigt nun nochmals etwa 400 Höhenmeter an. Dieser Aufstieg, kostet uns einige Schweisstropfen. Die Aussicht von einer Sitzbank ist dann freilich grandios. Auf der gegenüberliegenden Seeseite thront der Kerenzerberg und hinter uns erheben sich die Kurfirsten in den tiefblauen Himmel. Bunte Gleitschirme kreisen um die Gipfel. Auf einer Sitzbank plaudern wir mit anderen Wanderern über unsere Erlebnisse und steigen dann nach Walenstadt ab. Im Hotel Seeblick ist leider kein Zimmer mehr frei. Das Hotel Löwen ist bis 17 Uhr geschlossen, und das auf der Touristeninformation empfohlene Hotel Churfirsten ist ebenfalls besetzt. Wir rufen im Löwen an und erhalten positiven Bescheid. Die freundliche Frau kommt mit dem Fahrrad vom Strand herangeradelt und übergibt uns das Zimmer mit der Nummer 1. Einige Minuten später klopft sie und entschuldigt sich, das Zimmer sei bereits vergeben. Wir packen unsere Rucksäcke und bereits erscheint sie wieder mit der guten Nachricht, dass sie sich im Datum geirrt hätte, so dass wir endgültig in diesem Zimmer bleiben können. Nach Dusche und Kleiderwäsche spazieren wir zum See. Am Abend essen wir in der Gaststube des Hotels.
Wetter: Sonnig-schönes Herbstwetter.