St-Seine-l'Abbaye – St-Marc-sur-Seine, 40,3 km
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Beim Abmarsch um 8.30 Uhr sind die Scheiben der geparkten Autos noch gefroren. Ich wandere auf dem markierten Fernwanderweg GR 2. Die Abschnitte im Wald sind noch sehr feucht und teilweise mit Moos bedeckt. Kurz vor der Quelle der Seine zweigt vor mir eine Wandergruppe zur Fahrstrasse ab. Sie weicht vermutlich dem nun folgenden Morastweg aus. Die kurze Strecke durch den märchenhaften Wald möchte ich trotz der schmutzigen Schuhe, die sie mir beschert, nicht missen. Ich erreiche die Quellgrotte vor der Gruppe und habe so den kleinen Park für mich alleine. Als die Gruppe eintrifft suche ich das Gespräch und erfahre, dass sie eine dreitägige Wanderung macht. Um rascher vorwärtszukommen wandere ich über Nebensträsschen weiter. Der GR 2 verläuft zwar in schönem Gelände ist aber wesentlich länger. Um circa 15 Uhr erreiche ich Baigneux-les-Juifs. Das Dorf ist menschenleer, verwahrlost und alle Gasthäuser sind geschlossen. Beim Gemeindezentrum räumen einige Leute die die Überreste eines Familienanlasses zusammen. Sie kennen keine Unterkunft im Ort. Die Gasthäuser liegen hier weit auseinander. Endlich, um 18 Uhr, finde ich in St-Marc-sur-Seine im Hôtel-Restaurant Le Soleil d'Or ein Zimmer. Der Wirt ist Schotte und spricht Englisch. Alles im Haus scheint von ihm im Eigenbau zusammengezimmert zu sein. Bei einem französischen Bier an der Bar erfahre ich auch von seinem Aufenthalt als Bildhauer und Maler auf der Halbinsel Portland. Zum gemeinsamen Kaffee nach dem Abendessen bringt er diverse Tourismus-Prospekte der Region mit. Bei einem belgischen Bier erzählt er von seinen Erlebnissen als Radrennfahrer. Wir plaudern zusammen bis um Mitternacht.
Wetter: Den ganzen Tag sonnig mit einigen vorbeiziehenden Wolkenfeldern. Am Morgen kalt, wenig Wind.