Tag 11
St-Jean-de-Losne – Dijon, 33,6 km

0

Nach einer Runde zum Post-Briefkasten folge ich dem Canal de Bourgogne, der die Saône mit Dijon verbindet. Die Luft ist kalt, nur wenig über 0°C, doch das Wetter zeigt sich freundlich. Der Kanal scheint unbenutzt zu sein. An einigen wenigen vertäuten Schiffen wird gearbeitet. Die Strecke erscheint mir nicht als so monoton, wie in den Beschreibungen erwähnt. Ich geniesse die enorme Weite mit den noch unbelaubten Bäumen. Über lange Strecken bin ich alleine, selten sitzt ein Angler am Wasser oder begegnet mir ein Radfahrer. Während der Mittagsrast ziehe ich die Mütze gegen den kalten zügigen Wind an. Auf dem Wasser schwimmen Enten. Vermutlich eine Ratte oder ein Biber treiben sich am Ufer herum. Karfreitag scheint hier kein offizieller Feiertag zu sein, in den Betrieben wird gearbeitet. Auf den meisten Alleebäumen wachsen Misteln. In Dijon steuere ich ins Touristenbüro, erhalte ein Zimmer im Hôtel Philippe le Bon. Trotz Stadtplan habe ich Mühe, das Haus zu finden. Vor dem Essen wasche ich alle getragenen Kleider. Meine Wäscheleine mitsamt Klammern bewährt sich bestens. Nach einem Rundgang in der Stadt setze ich mich ins Restaurant Petit Gascon, wo ich mir das Nachtessen genehmige. In der als Rittersaal eingerichteten Gaststube trägt die Serviererin ein elegantes mittelalterliches Kleid.

Wetter: Der leicht bedeckte Himmel klart bald auf, und den ganzen Tag scheint die Sonne, ab und zu kurz von Wolken verdeckt. Gegen 17 Uhr ziehen schwarze Regenwolken auf und zwischen 19 und 20 Uhr fällt ein wenig Regen.