Tag 3
Hauterive – Travers, 29,2 km

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Das Frühstücksbuffet wird von der netten Frau des Wirtes bereitgestellt. Sie ist Elsässerin und spricht, wie ihr Mann, gut Deutsch. Neben mir essen einige Geschäftsleute. Die Wirtin fragt nach dem Grund meines Aufenthaltes und ist fasziniert von meinen Wanderungen. Sie scheint sehr sportlich zu sein und erzählt von ihren Fuss-, Rad- und Schneeschuhtouren. Ich wähle den Weg oberhalb der Bahngeleise mit Sicht auf Stadt und See. Die Karte für Mama werfe ich bei der Post in Neuenburg in den Briefkasten. Auf einer Sitzbank mit Blick auf den See lege ich die erste Rast ein. Über Bôle gelange ich in die Areuse-Schlucht. Das noch kaum belaubte Holz erlaubt eine gute Sicht auf die ansehnlichen Wassermassen, die sich zwischen den Felsen hindurchzwängen. Wanderer sind nur vereinzelt anzutreffen. Eine Schulklasse durchwandert die Schlucht in umgekehrter Richtung. Im Champ-du-Moulin trinke ich eine Apfelschorle und überlege mir, nach einem Zimmer zu fragen. Es ist jedoch erst 14 Uhr und die Sonne ist soeben hinter den Wolken hervorgetreten. Ich entschliesse mich deshalb, ein Stück weiter zu wandern. In Travers folge ich dem Wegweiser zur Villa Moncalme. Die Vermieterin bietet mir ein Doppel-Appartement an, das ich gerne beziehe. Auch meine Wäsche wird sie waschen. Während dem Nachtessen im Hôtel de l'Ours spricht mich ein vermutlich betrunkener Gast von der Bar aus laut an. Den anderen Gästen, vor allem den Frauen neben ihm, ist es sichtlich peinlich. Nachdem ich ihn freundlich gegrüsst habe, lässt er mich in Ruhe. Das Essen schmeckt gut, und der Wirt freut sich über mein Kompliment. Inzwischen sind weitere Gäste zum Essen eingetroffen. Das Wirtepaar isst mitsamt Tochter ebenfalls an einem Tisch in der Gaststube.

Wetter: Dunstig keine Fernsicht, am Nachmittag verdeckt die aufziehende Bewölkung zeitweise die Sonne. Ab Noiraigue einige wenige Regentropfen, dazwischen aber auch sonnige Abschnitte.