Tag 10

Petit Lancy - Bellegarde-sur-Valserine 31.9 km

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Bis ich den geplanten Grenzübergang im äussersten Zipfel der Schweiz bei Chancy erreiche, ist bereits Mittagszeit. Im Garten des Restaurants La Place erhalte ich noch ein letztes Schweizer Mineralwasser vom Bündnerland.

Bei der ehemaligen Zollstation vor der Grenzbrücke steht auf grossen Schildern, dass der Übergang renoviert wird und bis am 29. August gesperrt ist. Zur nächsten Brücke ergibt sich ein Umweg von mehreren Kilometern. Dank den Handwerkern sind die Absperrungen teilweise offen, so zwänge ich mich hindurch und grüsse die Arbeiter freundlich, es reklamiert keiner.

Um mir wiederum einen Umweg von vielen Kilometern und das Überqueren der Hügel zu sparen, entschliesse ich mich, auf der Hauptstrasse nach Collognes das Défilé de l'Ecluse zu durchqueren. Das gewaltige mittelalterliche Fort de l'Ecluse wird in einem 250m langen Tunnel umfahren. Vor dem Tunnelportal traue ich mich nicht durch regen Verkehr ohne Fussweg.Etwas unterhalb finde ich einen gesperrten, teilweise halb abgerutschten Weg zur Festung. Zum Glück ist das hintere Tor nicht verschlossen. So kann ich in die Anlage und zum Haupteingang hinaus auf die andere Seite gelangen. Die Hauptstrasse bleibt noch einige km der einzige gangbare Weg.

Die abgesperrte Fahrspur scheint aber kaum für den Wanderer angelegt worden zu sein. An Hauswänden prangen teilweise riesige Malereien. In Bellegarde erhalte ich im ersten angepeilten Hotel, dem Touring, von der freundlichen Wirtin ein Zimmer, und das Nachtessen kann sie mir auch zubereiten.

Mit einem anderen Gast ergibt sich eine spontane Unterhaltung auf deutsch. Herr Pierre Roelandts war lange Jahre Journalist in Deutschland und in diversen Oststaaten. Er erlebte hautnah die Berliner Krise und den Mauerbau.

Start 08:35 Uhr Uhr, Ankunft 17:20 Uhr, Strecke 31.9 km. Wetter: Schönes Spätsommerwetter, einige vorbeiziehende Wolkenfelder und angenehme Wandertemperatur.